Eine Stunde Besinnlichkeit und Ruhe statt Alltagshektik
Eine besonders besinnliche Stimmung herrschte in der kaum beleuchteten Leonhardikirche in Wilting, als Lisa Stögbauer aus Parkstetten bei Straubing aus ihrem Gedichtband "Da Herrgott und i" las. Die Referentin der Katholischen Erwachsenenbildung war vom Frauenbund Wilting eingeladen worden.
Die ehemalige Sparkassenangestellte betrachtet das Schreiben als Therapie. "Irgendwann habe ich einmal angefangen, mit dem Herrgott zu reden, sogar auch mal laut mit ihm diskutiert", erzählte Lisa Stögbauer. Daraus entstanden dann eine Vielzahl an Gedichten und Gebeten, bei denen sie dem Herrgott alle Sorgen vorträgt und ihn um Hilfe und Kraft bittet. Ebenso richtet sie ihre Zweifel und Ängste an den Allmächtigen...“
Etwa 40 Besucher erlebten eine besinnliche Stunde. Aus ihrem Büchlein „Der Herrgott und i“ las sie selbst verfasste Gedichte und Geschichten in bayerischer Mundart. Sie schildert darin ihre Gedanken, die sie in verschiedenen Lebenslagen mit dem Herrgott austauschte, wie sie sich immer wieder in persönlichen Erlebnissen und Nöten an ihn wandte und auf ihn vertraute.
Sie zeigte aber am konkreten Beispiel, dass dies nicht immer einfach sei. Wichtig ist Stögbauer der Dank für alles, was wir als selbstverständlich hinnehmen. Sie fragte, ob es im Leben wirklich nur um Erfolg, Macht und Geld geht.
Neben dem Bitten sollte man auch niemals den Dank vergessen. Ganz deutlich konnte man ihr Bekenntnis zum Glauben spüren. Am Ende ermunterte Lisa Stögbauer die Zuhörer zum „Nochdenga und vialleicht hilft eich des oane odere andare Gebet, damits eia Packal a wenig leichta drong kinnts.“ Danach wurde es sehr still. Diese Stille-Zeit klang in den Gedanken noch einige Momente bei allen Interessierten nach.
So konnten die Zuhörer einige Denkanstöße und Anregungen mit nach Hause nehmen.
Zwischen den einzelnen Texten begleitete sie der Kirchenchorleiter Reinhard Hößl. Mit Violine, Cello und seiner Altblockflöte trug er mit Stücken von Johann Sebastian Bach, Georg Philipp Telemann, Georg Friedrich Händel und Kirchenliedern wie „Schönster Herr Jesu, O Jesu, all mein Leben bist du und „Jesu unser Trost und Leben“ einen wesentlichen Teil zum „In-sich-gehen“ bei.
Beim Eingang der Kirche hatte die Autorin einen kleinen Büchertisch mit ihren Schriften ausgeteilt.
Bild: Doris Pongratz bedankte sich im Namen des Vereins bei Lisa Stögbauer und Reinhard Hößl mit einem kleinen Geschenk.
Foto: Petra Hierl
