Frauenbund Wilting - Hilfe zur Pflege
Letzte Woche gab es beim Frauenbund einen Vortrag über die Finanzierung der Pflege.
Wer zahlt was, wenn Vater oder Mutter nicht mehr zuhause versorgt werden können?
Pflegebedürftigkeit tritt oft völlig unvorhergesehen ein, oft überschlagen sich die Ereignisse und die betroffenen Angehörigen, die in der Regel stellvertretend tätig werden, haben viele Fragen zu klären.
Wenn eine pflegebedürftige Person trotz Unterstützung durch Angehörige und ambulanter Hilfen – wie zum Beispiel durch einen Pflegedienst, den Besuch einer Tagespflege oder Nachbarschaftshilfe – nicht mehr zu Hause versorgt werden kann, dann ist häufig der Umzug in ein Pflegeheim notwendig. Das ist meistens mit enormen Kosten verbunden. Was steckt hinter den Pflegekosten / Pflegesatz? Wann beteiligt sich das Sozialamt an den Kosten? Müssen die Kinder oder sogar die Enkelkinder für die Pflege aufkommen?
All diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung, zu dem der Frauenbund Wilting einlud.
Karin Wagner von der Beratungsstelle des Bezirks Oberpfalz referierte zum Thema „Leistungen der Pflegeversicherung“ im Pfarrsaal in Wilting.
Sie stellte zu Beginn klar, dass niemand bei der Finanzierung der Pflegekosten für Angehörige alleingelassen werde, auch wenn die zu entrichtende Eigenleistungssumme in den letzten Jahren enorm gestiegen ist.
Erwachsene Kinder müssten sich frühzeitig darüber verständigen, wie die Kosten einer notwendigen Pflege aufgebracht werden können. Frau Wagner gab Auskunft darüber, wer für die Pflege aufkommt, wenn die Leistungen der Pflegekasse nicht reichen, wenn ein Pflegeplatz im Heim vollständig finanziert werden muss. Diese Lücke muss geschlossen werden. Der Eigenanteil muss aus dem Einkommen und Vermögen der pflegebedürftigen Person gedeckt werden.
Wenn dies nicht ausreicht, können die Kinder herangezogen werden. „Hier gibt es aber Freibeträge und wer darunter liegt, hat nichts zu befürchten.“ Was passiert mit dem Elternhaus? Muss es verkauft werden?
„Die Beratungsstelle des Bezirks sei die erste und richtige Anlaufstelle. Sie berate kostenlos, helfe bei der Antragsstellung und leite die Hilfesuchenden an die zuständigen Stellen weiter“, erklärte Frau Wagner.
Über die Einrichtung „Alltagshelfer – wir sind da“- referierte Tereza Fischer aus Furth im Wald. Diese Einrichtung hilft dabei, dass pflegebedürftige Menschen lange und glücklich zu Hause wohnen bleiben können.
Als ambulanter Betreuungs- und Hauswirtschaftsdienst hilft die Einrichtung, wenn Menschen den Alltag nicht mehr vollständig allein bewältigen können. Unterstützung beim Einkaufen, Begleitung zu wichtigen Terminen, Hilfe bei Postangelegenheiten und Erledigungen von Korrespondenz sind nur ein kleiner Teil dieser Leistungen. Die Kosten können ab der Pflegestufe 1 von der Pflegekasse übernommen werden.
